Richtige Motorradausrüstung ist überlebenswichtig
Die richtige Schutzausrüstung ist für Motorradfahrerinnen und -fahrer überlebenswichtig. Denn leider sind sie auf den Schweizer Strassen von allen Verkehrsteilnehmern am häufigsten von schweren Unfällen betroffen. Die Statistik weist jedes Jahr über 1000 Unfälle mit schweren Verletzungen aus. Helm, Handschuhe, Spezialstiefel, Motorradbekleidung sowie Nierengurt sind deshalb auf dem Motorrad ein Muss.
Motorradhelm: Integral- und Klapphelme bieten den besten Schutz
In der Schweiz ist der Motorradhelm auf dem Motorrad und dem Roller obligatorisch. Den besten Schutz bieten Integral- oder Klapphelme, da diese auch Gesicht und Kinn schützen. Bei einem Unfall lassen sich Klapphelme einfacher wieder abnehmen. Je auffälliger die Farbe Ihres Helms ist, desto besser sind Sie auf der Strasse zu erkennen. Lichtreflektierende Materialien erhöhen die Sichtbarkeit bei Nacht. Motorradhelme müssen der Norm «ECE 22-05» entsprechen.
- Testen Sie den Helm vor dem Kauf, am besten auf einer Testfahrt.
- Der Helm soll gut sitzen und darf nicht drücken.
- Beim Schütteln des Kopfs darf er nicht wackeln.
- Das Visier sollte Ihr Sichtfeld nicht einengen und eine gute Qualität aufweisen und z. B. nicht beschlagen. Achten Sie nach Möglichkeit auch auf ein integriertes Sonnenvisier, das sich einfach mit der Hand herunter- und heraufklappen lässt.
- Getönte Visiere sind ungeeignet, ausser bei starkem Sonnenschein.
Was viele nicht wissen: Das Alter und die Abnützung des Helms spielen bei der Schutzwirkung ebenfalls eine Rolle. Ersetzen Sie den Helm deshalb gemäss den Hinweisen des Herstellers, bei fehlenden Angaben nach ca. fünf bis sieben Jahren. Kaufen Sie sich unbedingt einen neuen Helm, wenn Sie Zweifel an der Schutzwirkung haben, z. B. nach einem starken Schlag nach einem Unfall oder bei sichtbaren Beschädigungen wie Rissen.
Handschuhe: auf abriebfestes Material achten
Bei einem Sturz versuchen wir reflexartig, uns mit den Händen abzustützen. Schützen Sie Ihre Hände mit Motorradhandschuhen aus abriebfestem Material, die auch die Handgelenke komplett bedecken.
Die Handschuhe müssen gut sitzen, damit Sie Gas, Bremsen und Blinker richtig bedienen können. Denken Sie beim Kauf daran, dass sich Handschuhe mit dem Tragen oftmals etwas ausweiten. Übrigens: Handschuhe aus abriebfestem Material sollten Sie auch dann tragen, wenn Sie mit dem Roller unterwegs sind.
Motorradbekleidung: Am besten schützt ein Kombi
Am besten schützt ein Kombi, also ein Einteiler. Doch auch spezielle Motorradjacken mit integriertem Airbagsystem und Motorradhosen bieten einen guten Schutz. Grundsätzlich sollte Motorradbekleidung aus Leder oder abriebfestem Material gefertigt sein und geprüfte Protektoren an Ellbogen, Schultern und Knien enthalten. Integrierte Airbagsysteme mindern zudem die Unfallfolgen.
Auffällige Farben, reflektierende Elemente oder eine Leuchtweste steigern zusätzlich die Sichtbarkeit, gerade bei Nacht. Achten Sie beim Kauf auf die Norm «EN 1621-1». Ein Rückenprotektor schützt die Wirbelsäule; empfehlenswert sind die Modelle, die der Norm «EN 1621-2» entsprechen.
Auch auf dem Roller gilt: Schützen Sie Ihre Haut und tragen Sie geeignete Motorradausrüstung. Mit einer langärmligen Jacke und langen Hosen aus robustem Material wie Leder oder kevlar-verstärktem Jeansstoff fahren Sie auf der sicheren Seite. Noch mehr Sicherheit bieten auch hier spezielle Motorradjacken und -hosen mit integrierten und genormten Protektoren. Die Devise auch hier: Reflektoren erhöhen die Sichtbarkeit.
Schuhe: Motorradstiefel sind die beste Wahl
Richtigen Schutz bieten nur spezielle Motorradstiefel, die auch den Knöchel und das untere Schienbein abdecken. Am besten schützen Modelle mit verstärkten Zehenkappen sowie Fersen- und Knöchelschutz. Nichts auf dem Töff verloren haben Schuhe mit Schnürsenkeln, da sie sich im Brems- und Schalthebel verheddern können.
Auf dem Roller eignen sich schon Stiefel oder feste Schuhe, die über den Knöchel reichen. Wander- oder Arbeitsschuhe beispielsweise bieten ausreichend Schutz, Turnschuhe oder Flipflops hingegen nicht.