Forschung & Statistik

Verkehrssicherheit von Velos und E-Bikes im Kreisel

Verkehr im Kreisel ist grundsätzlich sicherer und flüssiger als bei einer Kreuzung. Velos und E-Bikes profitieren von diesen Vorteilen aber nur bedingt: Vor allem bei falsch gestalteten Kreiseln droht ihnen ein neuer Unfallhotspot. Eine neue Kurzanalyse der BFU zeigt, welche Faktoren die Sicherheit von Velos und E-Bikes im Kreisel beeinflussen.

In den Jahren 2017 bis 2021 war bei über 40 % aller Verkehrsunfälle in Kreiseln ein Velo oder E-Bike involviert. Bei den meisten dieser Unfälle handelte es sich um Kollisionen mit einem in den Kreisel einfahrenden Motorfahrzeug. Die Verursacherinnen und Verursacher übersahen dabei häufig die Velos und E-Bikes.

Bei 40%

aller Unfälle in Kreiseln ist ein Velo oder E-Bike beteiligt.

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Velo- und E-Bi­ke-Fah­ren­de verletzen sich jährlich bei Kollisionen im Kreisel.

Die Kurzanalyse «Verkehrssicherheit von Velos und E-Bikes im Kreisel» (nur auf Deutsch verfügbar) zeigt: Um solche Unfälle zu verhindern, ist die richtige Infrastruktur zentral. Problematisch sind zum Beispiel mehrspurige Kreisel oder zu breite Fahrbahnen im Kreisel.

Natürlich kann auch menschliches Fehlverhalten zu Unfällen führen – auch dabei kann die Infrastruktur eine Rolle spielen.

Um die Velosicherheit im Kreisel zu erhöhen, sind also sorgfältige Kreiselgestaltung und Veloführung essenziell. Ausserdem sind Aufklärungs- und Sensibilisierungsmassnahmen für Velo- und Motorfahrzeugfahrende sinnvoll.

Abstract

Kreisel werden in der Schweiz seit den 1980er-Jahren in immer grösserer Anzahl gebaut. Mittlerweile sind sie weit verbreitet, und es werden nach wie vor neue Kreisel gebaut. Gründe für die Beliebtheit dieser Verkehrsanlage sind die erwarteten Vorteile punkto Sicherheit und Verkehrsfluss. Kreisel haben einen geschwindigkeitsreduzierenden Effekt. Im Vergleich zu konventionellen Kreuzungen reduziert sich die Anzahl Konfliktpunkte. Das Linksabbiegen entfällt. Kommt es dennoch zu einer Kollision, sind deren Folgen aufgrund der geringeren Geschwindigkeiten und des zumeist tangentialen Aufpralls tendenziell weniger schwerwiegend. Der Verkehrsfluss wird verbessert, indem Verzögerungen gleichmässiger auf die verschiedenen Zufahrtsstrassen verteilt und Wartezeiten reduziert werden. Da viele Kreisel aber nicht optimal realisiert werden, kommen die potenziellen Sicherheitsvorteile nicht immer zum Tragen. Im Gegenteil, Kreisel sind oftmals auch Unfallschwerpunkte. Insbesondere Velo- und E-Bike-Fahrende sind in nicht korrekt gebauten Kreiselanlagen gefährdet.

Die vorliegende Kurzanalyse befasst sich mit der Verkehrssicherheit von Velos und E-Bikes in Kreiseln. Es wird analysiert, welche Effekte Kreisel auf die Sicherheit des Veloverkehrs haben (Kap. II) und welche Zweiradunfälle sich auf diesen Anlagen ereignen (Kap. III).

Weiter werden mögliche Ursachen und Einflussfaktoren für Kollisionen zwischen Motorfahrzeugen und Zweirädern im Kreisverkehr aufgezeigt. Dabei wird auf infrastrukturelle Gegebenheiten (Kap. IV) und menschliche Faktoren (Kap. V) eingegangen. Basierend darauf werden Empfehlungen abgegeben, wie die Sicherheit von Velo- und E-Bike-Fahrenden im Kreisverkehr durch technische und verhaltensorientierte Massnahmen gefördert werden kann (Kap. VI).

Da die Gefahren und Schwierigkeiten für Velo- und E-Bike-Fahrende im Kreisel dieselben sind, werden die beiden Fahrzeugarten nicht separat behandelt. Unter dem Begriff «Veloverkehr» werden in dieser Arbeit sowohl Velos wie auch E-Bikes subsumiert.

Autor/-innen
Andrea Uhr

Publikationsjahr
2022

DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.463.01.2022

Zitationsvorschlag
Uhr A. Verkehrssicherheit von Velos und E-Bikes im Kreisel. Bern: BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung; 2022. DOI:10.13100/BFU.2.463.01.2022

Zur Publikation

  • Verkehrssicherheit von Velos und E-Bikes im Kreisel

    Kurzanalyse A4 | 21 Seiten | 2.463 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.463.01.2022
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