Forschung & Statistik

VR-Brillen – Potenziale und Grenzen für die Verkehrssicherheitsarbeit

Anspruchsvolle Verkehrssituationen trainieren, ohne sich einer Gefahr auszusetzen: Virtuelle Realität (VR) wird mit VR-Brillen erlebbar und bietet für die Sensibilisierung und Ausbildung in der Verkehrssicherheit verschiedene Möglichkeiten. Es gibt aber auch Grenzen. Eine neue Kurzanalyse der BFU verschafft einen Überblick.

Mit VR-Brillen werden anspruchsvolle Verkehrssituationen oder Risikofaktoren erlebbar, die sich in der Realität schlecht üben lassen. Zum Beispiel, weil es zu gefährlich wäre oder weil die Situationen selten vorkommen.

Neben der Sensibilisierung für verschiedene sicherheitsrelevante Themen bieten VR-Brillen die Chance, in der virtuellen Realität verkehrssicheres Verhalten zu üben. VR-Brillen kommen in der Regel sehr gut an: Sie fördern Interesse und Motivation.

Sinnvolle Ergänzung mit einigen Einschränkungen

Es gibt aber auch Hürden und Grenzen. Dazu gehört, dass Programme für spezifische Verkehrssicherheitsprojekte noch nicht weit verbreitet sind oder noch entwickelt werden müssen. Darüber hinaus können bei der Nutzung von VR-Brillen Symptome der Cyberkrankheit wie z. B. Unwohlsein auftreten.

Es gibt aktuell noch kaum Forschungserkenntnisse darüber, ob VR-Brillen bzw. VR-Anwendungen verkehrssicheres Verhalten positiv beeinflussen können. Es ist deshalb schwierig, den über die Motivationsförderung hinausgehenden Mehrwert von VR-Brillen für die Verkehrssicherheitsarbeit abzuschätzen.

Deshalb empfiehlt es sich aktuell, VR-Brillen vor allem als Ergänzung zu anderen Methoden der Verkehrssicherheitsarbeit zu nutzen. Man kann sie einsetzen, um beispielsweise Inhalte attraktiver und realitätsnäher zu präsentieren oder um eine bestimmte Fertigkeit zu trainieren.

Worauf es dabei besonders ankommt, Anwendungsbeispiele sowie mehr Wissenswertes zum Thema lesen Sie in der Kurzanalyse.

Abstract

Seit einigen Jahren werden in der Verkehrssicherheitsarbeit vermehrt Virtual-Reality-Brillen (kurz: VR-Brillen) eingesetzt. Mit diesen Brillen ist es möglich, eine virtuelle Realität (VR), d. h. eine interaktive Computersimulation darzustellen, die dem Nutzer, der Nutzerin das Gefühl vermittelt, sich in dieser virtuellen Umgebung zu befinden. In der Verkehrssicherheitsarbeit bietet die virtuelle Realität verschiedene Möglichkeiten. So können mittels VR beispielsweise das Verhalten von verschiedenen Verkehrsteilnehmergruppen, die Benutzerfreundlichkeit von automatisierten Fahrzeugen oder die Sicherheit von verkehrstechnischen Massnahmen untersucht werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem weiteren Anwendungsfeld: mit der VR für die Ausbildung und Sensibilisierung. Die Vorteile der VR in diesem Bereich liegen u. a. darin, dass anspruchsvolle Verkehrssituationen erlebbar sind und nahe an den realen Bedingungen trainiert werden kann, ohne dass die Nutzerinnen und Nutzer einer Gefahr ausgesetzt werden.

Autor/-innen
Andrea Uhr

Publikationsjahr
2023

DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.491.01.2023

Zitationsvorschlag
Uhr A. VR-Brillen: Potenziale und Grenzen für die Verkehrssicherheitsarbeit. Bern: BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung; 2023. DOI:10.13100/BFU.2.491.01.2023

Zur Publikation

  • VR-Brillen – Potenziale und Grenzen für die Verkehrssicherheitsarbeit

    Kurzanalyse A4 | 19 Seiten | 2.491 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.491.01.2023
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