Forschung & Statistik

Prävention von körperkontaktbedingten Verletzungen im Spielsport

Fussball, Handball, Basketball, Eishockey oder Unihockey: Diese Mannschaftssportarten sind in der Schweiz beliebt. Sie halten fit und gesund. Aber: Jedes Jahr verletzen sich in der Schweiz über 110 000 Personen beim Spielsport. In einer neuen Forschungspublikation analysiert die BFU das Unfallgeschehen und liefert Empfehlungen zur Unfallprävention.

Spielsportarten sind mit einem gewissen Verletzungsrisiko verbunden, da sie körperbetont sind und oft mit hoher Intensität gespielt werden. Unfaires Spiel und übertriebene Härte können zu schweren Verletzungen führen.

Knapp 80 000 Menschen verletzen sich pro Jahr beim Fussball.

Knapp 7000 Hand­bal­le­rin­nen und Handballer verletzen sich jedes Jahr.

Beim Basketball verletzen sich jährlich fast 9000 Personen.

Beim Eishockey gibt es jedes Jahr rund 5000 Verletzte.

Aufgrund der Verschärfung der Sportförderungsverordnung (SpoFöV) sind die entsprechenden Sportverbände seit März 2023 verpflichtet, Massnahmen zur Reduktion von Unfällen umzusetzen, wenn sie Finanzhilfen des Bundes erhalten wollen.

Empfehlungen der BFU

Die BFU unterstützt Verbände und Vereine in der Unfallprävention. Sie hat in der Forschungspublikation «Prävention von körperkontaktbedingen Verletzungen im Spielsport» Handlungsgrundsätze erarbeitet, wie Unfallprävention und Fairplay im Spielsport verbessert werden können. Konkrete Massnahmen können beispielsweise Regelanpassungen oder die Verschärfung von Sanktionssystemen sein.

Die Publikation ist auf Deutsch mit Zusammenfassungen auf Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar.

Abstract

Mehr als ein Viertel aller Sportverletzungen in der Schweiz geschieht in Spielsportarten. Rund 10% dieser Verletzungen sind als mittelschwer oder schwer einzustufen. Die am häufigsten verletzten Körperregionen sind Sprunggelenk, Knie, Hand/Finger und Kopf. Im Spielsport ist ein Grossteil der Unfälle auf Körperkontakt zurückzuführen. Im Schweizer Breitensport ist fast die Hälfte der Verletzungen durch einen direkten Körperkontakt bedingt. Im Profisport und im Seniorenbereich ist dieser Anteil sogar noch höher. Somit ist der Körperkontakt die häufigste Unfallursache im Spielsport. Rund ein Viertel aller Verletzungen ist durch ein Foulspiel verursacht worden. Am deutlichsten zeigt sich die Foulproblematik beim Eishockey, Fussball und Handball.

Autor/-innen
Flavia Bürgi, Christof Kaufmann, Evangelos Marcoyannakis, Selina Hilber

Publikationsjahr
2023

DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.513.01.2023

Zitationsvorschlag
Bürgi F, Kaufmann C, Marcoyannakis E, Hilber S. Prävention von körperkontaktbedingten Verletzungen im Spielsport. Bern: BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung; 2023. Forschung 2.513.

Zur Publikation

  • Prävention von körperkontaktbedingten Verletzungen im Spielsport

    Report A4 | 76 Seiten | 2.513 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.513.01.2023
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