Marcel Britschgi, seit fast 30 Jahren Feuerwehrmann der Berufsfeuerwehr Bern, warnt: «Ein dürrer Baum brennt wie eine Fackel.» Roger Schmid, Chef-Sicherheitsdelegierter der BFU, fügt dem hinzu: «Ruhe bewahren! Der Spruch aus dem Strassenverkehr Luege, lose, loufe gilt auch dann, wenn der Zweig eines Tannenbaums Feuer gefangen hat.»
Steht ein Eimer Wasser mit einem Handbesen oder eine gefüllte Sprühflasche für Pflanzen griffbereit, erreicht man gemäss den beiden Profis viel: «Den Handbesen ins Wasser tauchen und damit den brennenden Baumteil besprengen. Auch mit dem Sprühnebel aus dem Pflanzensprüher ist es möglich, einen brennende Stelle zu löschen.» Mit dem entstehenden Wasserdampf löscht man gezielter, als wenn man einfach einen Kübel Wasser über den Baum giesst. So entsteht nur zusätzlich ein Wasserschaden.
«Kann ein Kleinbrand nicht selbst gelöscht werden, sollten sofort die Fenster und Türen zum betroffenen Zimmer geschlossen werden», erklärt Feuerwehrmann Britschgi das richtige Vorgehen. «Sofort uns alarmieren, Nachbarn informieren, das Gebäude verlassen und die eintreffende Feuerwehr mit Informationen zur Situation bei der Brandbekämpfung unterstützen.» Die ersten 15 Minuten sind entscheidend. In dieser Zeit kann sich der Brand eines Weihnachtsbaums zu einem Zimmerbrand ausweiten.
Ein Brand zerstört die festliche Stimmung. Betroffene stehen vor verkohlten Möbeln, anstatt liebevoll verpackte Geschenke auszutauschen. Hier hilft die Feuerwehr mit Professionalität und Ruhe bei den nächsten Schritten: dem Organisieren einer Unterkunft, dem Informieren der Versicherung oder, über die Kantonspolizei, dem Aufbieten eines Care-Teams.
Dass sich Präventionsarbeit auszahlt, kann Marcel Britschgi, der auch stellvertretender Leiter des vorbeugenden Brandschutzes ist, bestätigen. Tendenziell sei die Zahl der Einsätze der Stadtberner Feuerwehr in den letzten Jahren gesunken: «Die Bevölkerung unserer Stadt wird im Umgang mit Brandgefahren laufend sensibilisiert.»