Bergwanderungen sind anspruchsvoll und nicht für alle geeignet. Zu gefährlichen Situationen kommt es nicht selten, weil Bergwandernde die Voraussetzungen für die gewählte Route nicht mitbringen. Das hat die BFU-Bergwanderstudie 2020 belegt.
Eine zentrale Erkenntnis aus der Studie: Um diesen sogenannten «Mismatch» zu reduzieren, müssen einerseits die Anforderungen der verschiedenen Wanderwege besser dokumentiert und bekannt sein.
Andererseits soll den Bergwanderinnen und Bergwanderern geholfen werden, ihre eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen. Die Wanderwege in der Schweiz sind gut signalisiert, dennoch können einzelne Stellen schwieriger sein, als die offizielle Einteilung erwarten lässt.
Genau hier setzt das neue Projekt an, das die BFU gemeinsam mit der Fachhochschule Wallis (HES-SO) und weiteren Partnern auf den Weg gebracht hat. Das Ziel: möglichst viele zusätzliche Informationen zur gewählten Route.
Im Zentrum steht in einer ersten Phase die Entwicklung einer Weg-App. Dafür erfassen und beurteilen in einem Pilotprojekt geschulte Personen sicherheitsrelevante Merkmale von ausgewählten Wanderwegen. Die Kriterien dafür wurden im letzten Jahr mit Fachleuten erarbeitet.
Geplant sind zwei weitere Apps: eine Wander-App, die den Menschen ins Zentrum stellt und bei der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten hilft. Die dritte App soll die beiden anderen Apps vereinen und aufgrund der Selbsteinschätzung passende Wandervorschläge machen. Das Projekt dauert 30 Monate. Innosuisse, die schweizerische Agentur für Innovationsförderung, unterstützt das Projekt finanziell.