Ein Sturz beim Spaziergang, eine Kopfverletzung beim Sport oder eine Kollision beim Autofahren: Unfälle können schwerwiegende Folgen haben. Jährlich verletzen sich in der Schweiz 40 000 Personen bei Freizeitunfällen schwer, rund 1000 Personen sind nach einem Unfall invalid.
Freizeitunfälle sind eine grosse Herausforderung für das Gesundheitswesen; sie haben nicht nur viel Leid für die Betroffenen zur Folge, sondern auch hohe medizinische Heilungskosten. Der Wirtschaft gehen jährlich knapp 8 Millionen Arbeitstage verloren und der Gesellschaft entstehen jedes Jahr materielle Kosten von rund 12 Milliarden Franken.
Freizeitunfälle werden unterschätzt
Dominierten vor 30 Jahren in der Unfallstatistik noch die Berufsunfälle, so ist deren Zahl seither um ein Viertel zurückgegangen. Die Zahl der Nichtberufsunfälle ist im gleichen Zeitraum um ein Drittel gestiegen. Ein Grund dafür: Die Menschen verfügen heute über viel mehr Freizeit, entsprechend verunfallen insgesamt doppelt so viele erwerbstätige Personen bei einem Unfall in der Freizeit wie bei der Arbeit.
Für die Prävention von Freizeitunfällen stehen jedoch deutlich weniger Mittel zur Verfügung als für die Prävention von Arbeitsunfällen. Trotz hoher Unfallzahlen und einschneidender Kosten werden Freizeitunfälle in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Unfälle bei alltäglichen Tätigkeiten passieren.
Die Unfallprävention ist heute in vielen Lebensbereichen verankert. In der Bevölkerung und in der Politik ist eine grosse Bereitschaft zu erkennen. Die Entwicklung des Unfallgeschehens zeigt jedoch, dass die Anstrengungen noch nicht ausreichen. Zumal die Belastung durch Freizeitunfälle aufgrund der gesellschaftlichen und demografischen Entwicklungen in Zukunft weiter zunehmen dürfte.
Unfallprävention zahlt sich für alle aus
«Die Verhütung von Nichtberufsunfällen lohnt sich nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Wirtschaft», betont BFU-Direktor Stefan Siegrist. «Dazu braucht es aber mehr Aufwand aller Akteure aus Politik und Prävention.» Besonders wirksam sind etwa Investitionen in eine sichere Infrastruktur und deren Betrieb: zum Beispiel in Sporthallen, die immer auf dem neuesten Stand der Technik sind, in Bauprojekte, bei denen die Sicherheit bereits bei der Planung im Vordergrund steht, und Investitionen in Strassensanierungen, bei denen Unfallschwerpunkte erfasst und mit Signalisation oder baulichen Massnahmen behoben werden.
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