In der Schweiz verunfallen immer mehr Menschen beim Sport schwer. Dadurch entstehen materielle Kosten von rund 3 Milliarden Franken. Vor allem bei Outdoor-Aktivitäten und in Spielsportarten stellt die BFU in ihrem aktuellen Sicherheitsbarometer Sport eine stark steigende Tendenz fest. Am stärksten zugenommen hat die Zahl der schweren Sportunfälle beim Wandern und Bergwandern sowie beim Mountainbiken. In diesen Sportarten ereignen sich fast 50 % mehr schwere Unfälle als noch vor zehn Jahren.
Immer mehr Ältere verletzen sich schwer, immer mehr Frauen tödlich
Nach Alter betrachtet, hat die Zahl der schweren Sportverletzungen vor allem bei Personen im Rentenalter deutlich zugenommen – um 49 % im Vergleich zu vor zehn Jahren. Das hängt auch damit zusammen, dass diese Altersgruppe stark wächst und dass immer mehr Menschen im Alter regelmässig Sport treiben. Demgegenüber sind Kinder bis 16 Jahre die einzige Altersgruppe, bei der die Zahl der schweren Sportverletzungen stabil geblieben ist.
Bei den tödlichen Unfällen fällt auf, dass Frauen 40 % häufiger tödlich verunfallen als noch vor zehn Jahren – allerdings sind nach wie vor vier von fünf Todesopfern beim Sport Männer. Weiter verunfallen beim Bergwandern und Wandern rund ein Drittel mehr Personen tödlich. Mittlerweile geschieht jeder dritte tödliche Sportunfall beim Bergwandern oder Wandern. Nach wie vor hoch ist die Zahl der Getöteten beim Schwimmen und Baden mit über 20 Todesfällen pro Jahr.
Gefahren am Berg und im Wasser reduzieren
Damit das Sporttreiben unfallfrei bleibt, müssen die Gefahren und Risiken bekannt sein. Am Berg sind dies die Abstürze und im Winter zusätzlich die Lawinen. Die BFU empfiehlt deshalb, sich gezielt auf die sportliche Aktivität vorzubereiten. Zu einer sorgfältigen Planung gehört zum Beispiel beim Bergwandern, eine Route zu wählen, die nicht überfordert, die Wetterprognose zu prüfen sowie sich entsprechend auszurüsten. Im und am Wasser ist das Ertrinken die grösste Gefahr; deshalb empfiehlt die BFU, im offenen Gewässer mit einer Auftriebshilfe zu schwimmen.
Spielsportverbände sind gefordert
Das Risiko, sich beim Sport schwer zu verletzen, ist derweil beim Fussball am höchsten. Pro Million Stunden Fussball spielen verletzen sich 84 Personen schwer. Zum Vergleich: Beim Skifahren und in anderen Spielsportarten wie Volleyball, Unihockey oder Eishockey sind es weniger als halb so viele.
Mit gezielten, unfallreduzierenden Massnahmen können Spielsportverbände ihren Sport sicherer machen, ohne dass er an Attraktivität verliert. Das gilt für den Fussball genauso wie für alle anderen Spielsportarten mit Körperkontakt. Die BFU sieht diesbezüglich bei den meisten Verbänden Verbesserungspotenzial. Dabei helfen die Anpassung von Regelwerken sowie eine gezielte Verankerung der Unfallprävention in den jeweiligen Sportsystemen. Die BFU bietet deshalb Organisationen wie dem Fussballverband, Swiss Unihockey und Swiss Volley ihre Unterstützung an – beispielsweise bei der Analyse des Unfallgeschehens, der Entwicklung sportartenspezifischer Präventionskonzepte sowie bei der Sensibilisierung von Trainern, Schiedsrichterinnen und Funktionären.
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