Immer mehr Menschen in der Schweiz treiben Sport, häufig auch bis ins höhere Alter. Sport ist grundsätzlich gut für die Gesundheit. Doch es kommt auch immer wieder zu Unfällen, mitunter zu schweren. Insgesamt verletzen sich jedes Jahr 430 000 in der Schweiz lebende Personen bei Unfällen im In- und Ausland.
Die Zahl der Unfälle bei den Seniorinnen und Senioren hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt – beispielsweise beim Langlaufen. Beim Bergwandern ist jede dritte verletzte Person über 64 Jahre alt. Die Unfälle beim Bergwandern machen ausserdem 41 % der Verletzungen beim Sport in dieser Altersgruppe aus.
Länger fit und aktiv
Die Zunahme der Sportunfälle in dieser Altersgruppe lässt sich unter anderem damit erklären, dass sie einen immer grösseren Anteil der Bevölkerung ausmacht, weil die Menschen heute älter werden. Ausserdem sind sie länger fit und treiben länger Sport. Ein weiterer Grund ist nichtsdestotrotz, dass Fitness, Trittsicherheit und Gleichgewicht altersbedingt nachlassen.
Tödliche Unfälle betreffen vor allem Männer
In über 80 % der Fälle betreffen tödliche Sportunfälle Männer. Dies hängt einerseits mit einer erhöhten Exposition in gewissen Sportarten zusammen, andererseits mit der höheren Risikobereitschaft von Männern. Tödliche Sportunfälle passieren hierzulande vor allem beim Bergsport – jährlich verlieren im Schnitt 53 Menschen aus der Schweiz dabei ihr Leben. Das sind rund doppelt so viele wie beim Wassersport (26) und Wintersport (24).
Auch im Strassenverkehr haben Männer deutlich häufiger tödliche Unfälle – in drei Vierteln der Fälle sind sie betroffen. Bei den Schwerverletzten machen sie zwei Drittel aus. Auch hier spielen einerseits die Exposition und andererseits die Risikobereitschaft von Männern eine Rolle.
Tödliche Stürze betreffen mehr Frauen
Häufiger von tödlichen Unfällen betroffen sind Frauen einzig im Bereich Haus und Freizeit. Dort machen Stürze den Löwenanteil der tödlichen Unfälle aus und betreffen vor allem Menschen ab 64 Jahren. Der höhere Frauenanteil lässt sich mit einer höheren Exposition und mit soziodemografischen Ansätzen erklären: Frauen werden tendenziell älter als Männer.
Die BFU-Statistik «Status 2022» bildet jedes Jahr das Unfallgeschehen in den Bereichen Sport, Strassenverkehr sowie Haus und Freizeit ab und ist eine wichtige Grundlage für die BFU, um geeignete Präventionsmassnahmen zu entwickeln. Die BFU kombiniert dazu technische, edukative und kommunikative Massnahmen. Ziel ist es, insbesondere die schweren und tödlichen Unfälle zu verhindern.
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