Ratgeber

Verhalten im Snowpark Grosse Sprünge starten klein

Auf Sprüngen und Jibs in Freestyleparks, in Halfpipes oder auf Cross-Strecken: Im Snowpark können alle ihre eigenen Tricks perfektionieren. Lesen Sie hier, wie man nach einem Sprung wieder sicher landet.

Die 4 wichtigsten Tipps

  • Schutzausrüstung tragen: Helm, Rückenprotektor und für Snowboarder: Handgelenkschutz
  • Die Verhaltensregeln im Snowpark befolgen
  • Als Einsteiger bei der «Small»-Line beginnen
  • Für den Anfang: sich Technik unter Anleitung aneignen

Freestyle-Snowboarden und Freeski machen Snowparks immer beliebter

Olympische Spiele, Weltmeisterschaften und grosse City-Events: Freestyle-Snowboarden und Freeski sind mittlerweile etablierte Sportarten. Entsprechend ziehen auch die Snowparks in Schweizer Skigebieten immer mehr Besucherinnen und Besucher an.

Das spiegelt sich auch in der Unfallstatistik: Rund 6 % aller Verletzungen im Schneesport ziehen sich Wintersportlerinnen und Wintersportler bei Unfällen in Snowparks zu. Bei Stürzen auf harte Objekte wie Boxen, Rails oder Bonks fallen Verletzungen oft schwerer aus. Häufig ist der Kopf oder der Rücken betroffen – Helm und Rückenprotektor sind also definitiv angebracht.

Hinweis: Die Zahlen im Video können von den aktuellen Unfallzahlen abweichen.

Die 4 Verhaltensregeln in Snowparks

Die Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten (SKUS) hat vier Verhaltensregeln für Snowparks erarbeitet:

Erst schauen , dann springen

  • Alle Elemente besichtigen: Höhe, Länge und Schwierigkeitsgrad einschätzen
  • Beschaffenheit der Absprünge und Landungen begutachten
  • Nur springen, wenn die Elemente gut präpariert sind

Plane deinen Lauf

  • Entscheiden, welche Elemente wie genutzt werden
  • Konzentrieren – vom ersten bis zum letzten Element
  • Bedenken: Geschwindigkeit, Anfahrt und Absprung haben Einfluss auf die Sprunghöhe und -weite, sowie auf die Körperposition bei der Landung

Geh es langsam an

  • Mit bekannten Tricks und Elementen beginnen
  • Kompetente Anleitung beiziehen
  • Sich Kompetenzen für grössere Elemente erarbeiten: klein beginnen und langsam steigern

Respekt verdient Respekt

  • Niemanden gefährden
  • Nur springen, wenn die Landezone frei ist und diese nach der Landung rasch verlassen
  • Andere Fahrerinnen und Fahrer unterstützen und Erfahrungen teilen, z.B. beim Speedcheck
  • Handzeichen geben vor dem eigenen Lauf
  • Eigene Gesundheit respektieren und Schutzausrüstung tragen

Motto «Start small and work your way up»

In Snowparks gibt es verschiedene «Lines» oder Elemente, die Snowboarder und Skifahrerinnen befahren können. Diese Lines oder Elemente sind in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt: XS, S, M, L oder XL.

Noch nie über eine Schanze gesprungen oder einen Rail Slide gemacht? Als Einsteiger beginnen Sie am besten mit der S-Line. Kinder unter 6 Jahren benützen XS-Elemente. Dort können sie Hindernisse langsam befahren und in Ruhe ausprobieren.

Noch besser für den Einstieg ist natürlich ein Snowpark-Kurs in einer Ski- oder Snowboardschule.

Rechtsfragen

Sport bedeutet Freiheit und individuelle Entfaltung. Aber auch Sportlerinnen und Sportler bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum.

Für Snowpark-Betreiber

Noch weisen Infrastrukturen in Snowparks mit Sprüngen, künstlichen Elementen, Halfpipes oder Cross-Strecken mancherorts bauliche Mängel auf, die zu einem erhöhten Unfallrisiko führen. Die Fachdokumentation «Snowparks» stellt den Betreibern das nötige Wissen für den Bau von sicheren Snowparks zur Verfügung.

  • Fachdokumentation

    Snowparks

    Dokumentation A4 | 52 Seiten | 2.081
    Herunterladen PDF

In den Richtlinien für Anlage, Betrieb und Unterhalt auf Schneesportanlagen der SKUS sind die verbindlichen Anliegen zu den Snowparks aufgeführt.

Die offiziellen SKUS-Tafeln mit den Verhaltensregeln im Snowpark sowie die Bezeichnungen für die verschiedenen Lines können Sie als PDF herunterladen:

Für Skilehrerinnen und Snowboardlehrer

Das Thema Sicherheit ist in der Ausbildung unerlässlich. Neben der richtigen Ausrüstung geht es auch darum, anderen genügend Raum zu lassen und die eigenen Grenzen zu kennen. Die Web-App «Snow Safety» der BFU bietet Lernstoff für Ausbilderinnen und Ausbilder wie auch für Teilnehmende: Videos, Übungsideen und ein Quiz für alle, die sich beim Ski- oder Snowboardfahren noch sicherer verhalten möchten.

Ihr BFU-Kontakt

Benedikt Heer

Benedikt Heer

Berater Sport und Bewegung

Publikationen

  • Fachdokumentation

    Snowparks

    Dokumentation A4 | 52 Seiten | 2.081
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