Medienmitteilung | 11. Februar 2025

Leben retten, Kosten senken Stärkung der Unfallprävention ist nötig

Nichtberufsunfälle sind teuer und zerstören Leben. Rund 40 000 Menschen verletzen sich jedes Jahr bei Unfällen im Strassenverkehr, zu Hause, in der Freizeit und im Sport schwer; etwa 2400 Menschen sterben. Die vielen Unfälle verursachen nicht nur Leid, sondern auch hohe materielle Kosten und beeinträchtigen die wirtschaftliche Produktivität. Unfallprävention zahlt sich somit aus – sowohl für die Menschen als auch für die Wirtschaft. Aus Sicht der BFU ist das Potenzial in der Schweiz noch nicht ausgeschöpft.

Wer in der Schweiz lebt und arbeitet, hat heute ein höheres Risiko, sich bei einem Nichtberufsunfall zu verletzen als bei einem Berufsunfall. Rund 40 000 Menschen verletzen sich jedes Jahr bei Unfällen im Strassenverkehr, zu Hause, in der Freizeit und im Sport schwer; mehr als 2400 Menschen verlieren ihr Leben. Insgesamt zählt die Unfallstatistik rund eine Million Menschen, die sich jedes Jahr bei einem Nichtberufsunfall verletzen.

Hinter den Zahlen stehen menschliches Leid und Schicksale, aber auch hohe Kosten. Die Nichtberufsunfälle belasten die Gesellschaft mit nahezu 12 Milliarden Franken pro Jahr, der Wirtschaft gehen knapp 8 Millionen Arbeitstage verloren. Bei Unfällen verlieren Menschen in der Schweiz im Durchschnitt sechs Lebensjahre, bei Verkehrsunfällen sind es sogar 19 Jahre. Zum Vergleich: Durch Herz-Kreislauf-Krankheiten verursachte Todesfälle führen im Durchschnitt zu einem verlorenen Lebensjahr.

Beschränkte Mittel für die Prävention von Nichtberufsunfällen

Die Gelder für die Unfallprävention sind ungleich verteilt. Für die Prävention von Nichtberufsunfällen stehen deutlich weniger Mittel zur Verfügung als für die Prävention von Arbeitsunfällen. Dabei ist die Zahl der Berufsunfälle in den letzten 30 Jahren um etwa ein Viertel zurückgegangen, die Zahl der Nichtberufsunfälle im gleichen Zeitraum um ein Viertel gestiegen. Ein Grund dafür: Die Menschen verfügen heute über viel mehr Freizeit, Möglichkeiten und Angebote. 

Die Unfallprävention ist heute in vielen Lebensbereichen verankert. In der Bevölkerung, in der Politik und in den Unternehmensleitungen ist eine grosse Bereitschaft zu erkennen, die Unfallzahlen zu reduzieren. Die Entwicklung des Unfallgeschehens zeigt jedoch, dass die Bedeutung noch unterschätzt wird und die Anstrengungen noch nicht ausreichen.

Das Präventionspotenzial ist noch nicht ausgeschöpft

«Gute Prävention wirkt und spart Geld», betont BFU-Direktor Stefan Siegrist. «Auch wenn wir in der Schweiz bereits viel erreicht haben, schöpfen wir das Potenzial der Unfallprävention noch nicht aus.» Voraussetzung dafür ist, dass alle Handlungsträger aus Politik, Wirtschaft und Prävention bereit sind, das Engagement für die Prävention der Nichtberufsunfälle zu stärken und die nötigen Akzente zu setzen. Mit zusätzlichen finanziellen Mitteln könnte die Prävention weiter gestärkt werden, zum Beispiel durch intensivere Vorkehrungen zur Vermeidung tödlicher Unfälle bei Kindern, sicherere Skibindungen und eine stärkere Überwachung der Sicherheit beim automatisierten Fahren. Erfolgversprechend sind Präventionsmassnahmen, wenn sie auf einer stringenten Strategie basieren, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fussen und sich an bewährten Beispielen aus der Praxis orientieren – genau nach diesen Kriterien arbeitet die BFU.

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