In der Halle der Sportanlage Mülimatt an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg-Windisch wird es kurz still. Die 20 angehenden Lehrerinnen und Lehrer am Institut Kindergarten-/Unterstufe haben in Alexandra Bersiers Inputreferat erfahren, dass sich jedes Jahr 31 300 Schülerinnen und Schüler beim Schulsport verletzen. Diese Aussage fährt ein. Und macht klar, wie wichtig die folgenden Kursinhalte sind. «Wir wollen einen sicheren Rahmen für euren Bewegungs- und Sportunterricht schaffen, damit sich kein Kind schwer verletzt», erklärt Alexandra Bersier den Studierenden. Ein Ziel, mit dem sie sich hundertprozentig identifizieren kann.
Nichts zu wagen, ist die schlechteste Lösung
Alexandra Bersier ist davon überzeugt: Wenn Kinder mehrmals täglich körperlich aktiv sind, wirkt sich dies nicht nur positiv auf die körperliche Gesundheit aus. Auch ihr psychisches und soziales Wohlergehen wird damit gefördert. Tendenziell würden sich die Kinder zu wenig bewegen, findet sie. Mit ihrem Einsatz wolle sie den Kindern etwas Gutes tun, indem sie mithelfe, Gefahrenquellen auszuschalten. Das kommt von Herzen, das spürt man. Unfallprävention sei dabei kein Bremsklotz. Sie bedeute nicht, nichts zu machen – wohl aber, schwere Unfälle zu verhindern. Totale Sicherheit gebe es nie, leichtere Unfälle könnten immer passieren und seien wichtige Lernerfahrungen.
Achtung, fertig, Praxis!
Nach Alexandra Bersiers verbaler Aufwärmrunde geht es in der Sporthalle handfest zur Sache. Jetzt übernimmt Franziska Röthlisberger den Lead; die PH-Dozentin bestreitet den Kurs gemeinsam mit der BFU-Fachfrau. Sie beauftragt die Studentinnen und Studenten mit dem Aufstellen von diversen Geräteposten. Anschliessend schildern die Studierenden, was sie sich dabei bezüglich Sicherheit überlegt haben. Bei der Sprossenwand hakt Alexandra Bersier nach: «Ist die maximale Fallhöhe von 1,5 Metern eingehalten? Aus der Forschung wissen wir, dass bei Stürzen ab dieser Höhe die Wahrscheinlichkeit von schweren Verletzungen zunimmt.» Franziska Röthlisberger vermittelt daraufhin Erkenntnisse aus der sportpädagogischen Praxis. Beide Inputs sorgen in der Runde für zahlreiche Aha-Erlebnisse.
Eine bewegte Frau mit einem erfüllenden Job
Während den Besprechungen vor den Geräteposten ist Alexandra Bersier stets in Bewegung – sie verströmt eine Menge Energie. Später erzählt sie lachend, sie sei seit jeher ein Bewegungsmensch. Im Alter zwischen 12 und 18 Jahren hat sie in Magglingen als Kunstturnerin Leistungssport betrieben. Nach ihrem Studium der Sportwissenschaft arbeitete sie als Sportlehrerin für angepasste körperliche Aktivitäten in Kinderkliniken, unter anderem mit adipösen und krebskranken Kindern. Der Job bei der BFU gefällt ihr sehr: «Hier kann ich meine Fähigkeiten und Kompetenzen als Sportwissenschaftlerin optimal einsetzen. Das Betriebsklima behagt mir, ich kann so sein, wie ich bin. Zudem mag ich es, mit meinen Kolleginnen und Kollegen der BFU zusammenzuarbeiten, der Austausch ist spannend. Wichtig ist für mich auch, dass ich genug Zeit für unsere einjährige Tochter habe», ergänzt sie. «Die BFU hat meinem Wunsch nach Reduktion des Pensums sofort entsprochen.»
Applaus für die engagierte Vermittlerin
Zurück in der Sporthalle, wo Alexandra Bersier in der Abschlussrunde auf die Angebote, Publikationen und Kontaktmöglichkeiten der BFU aufmerksam macht. Damit ist der Kurs beendet, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer applaudieren. Was bleibt? «Ich habe viel Wichtiges über Risiken und Unfallprävention gelernt – das nimmt mir die Angst vor meinem ersten praktischen Einsatz», erklärt eine Studentin. Auch PH-Dozentin Franziska Röthlisberger ist zufrieden: «Das Team-Teaching mit Alexandra ist cool. Als Expertin kennt sie die Geräte und die Risiken viel besser als ich. Indem wir unsere Inhalte verknüpfen, bleiben sie bei den Studierenden besser hängen.» Alexandra Bersiers Fazit: «Bei der BFU kann ich viel Gutes bewirken, und ich erfahre für meine Arbeit Wertschätzung.»
Machen Sie mit uns Menschen sicherer
Ein Job bei der BFU bedeutet mehr als nur arbeiten. Hier finden zupackende Profis aus unterschiedlichsten Berufen zusammen, um Unfälle wirksam zu verhüten.