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Prävention von Unfällen lohnt sich für alle Mehr Freizeit, mehr Unfälle

Wer in der Schweiz lebt und arbeitet, hat heute ein höheres Risiko, sich bei einem Unfall in der Freizeit zu verletzen als bei einem Berufsunfall. Mehr als eine Million Menschen verletzen sich jedes Jahr bei einem Nichtberufsunfall, rund 2400 Menschen verlieren ihr Leben. Prävention in diesem Bereich zahlt sich aus – für Mensch und Wirtschaft.

Wir verfügen heute über mehr Freizeit als noch vor 30 Jahren. Wir haben mehr Zeit und mehr Möglichkeiten. Die Kehrseite: die Zahl der Nichtberufsunfälle ist in diesem Zeitraum um etwa ein Drittel gestiegen, während die Zahl der Berufsunfälle um ein Viertel gesunken ist. Die erwerbstätige Bevölkerung erleidet heute rund doppelt so viele Nichtberufsunfälle wie Berufsunfälle.

Verhältnisse Nichtberufsunfälle und Berufsunfälle bei den Erwerbstätigen. 2021, unfallstatistik.ch

Unfälle kosten mehr Lebensjahre als Herz-Kreislauf-Krankheiten

Bei Nichtberufsunfällen verletzen sich jedes Jahr eine Million Menschen, 580 000 davon im Bereich Haus und Freizeit, 445 000 bei Sport und Bewegung und 80 000 im Strassenverkehr. Auffällig ist auch das junge Alter der Menschen, die von Nichtberufsunfällen betroffen sind. Bei Unfällen verlieren Menschen in der Schweiz im Schnitt sieben Lebensjahre, bei Verkehrsunfällen sogar 21 Jahre. Zum Vergleich: Durch Herz-Kreislauf-Krankheiten verursachte Todesfälle führen im Durchschnitt zu einem verlorenen Lebensjahr.

Hoher volkswirtschaftlicher Schaden

Die hohen Unfallzahlen haben neben grossem Leid für die Betroffenen auch enorme materielle Kosten zur Folge: Nichtberufsunfälle kosten die Gesellschaft jährlich nahezu 12 Milliarden Franken, und der Wirtschaft gehen rund 7,5 Millionen Arbeitstage verloren. Im Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Schaden stehen für die Prävention von Nichtberufsunfällen jedoch deutlich weniger Gelder zur Verfügung als für die Prävention von Berufsunfällen.

Prävention von Nichtberufsunfällen zahlt sich besonders aus, sowohl für die Menschen als auch für die Wirtschaft. Erfolgversprechend sind Massnahmen, wenn sie auf einer stringenten Strategie basieren, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fussen und sich an der Best Practice erfolgreicher Präventionsmassnahmen orientieren. Nach diesen Kriterien arbeitet die BFU.

Mehr Effort nötig

Die Unfallprävention ist heute in vielen Lebensbereichen natürlich verankert. In der Bevölkerung, in der Politik und in den Unternehmensleitungen ist eine grosse Bereitschaft zu erkennen, die Unfallbelastung zu reduzieren. Die Entwicklung des Unfallgeschehens zeigt jedoch, dass die Anstrengungen noch nicht ausreichen. Dazu braucht es noch mehr Effort seitens aller Handlungsträger aus Politik und Prävention: Es gilt, die notwendigen Akzente zu setzen.

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