Das Tempo ist flott, Bäume und Häuser rauschen vorbei, dazu ein Generell-50-Schild beim Dorfeingang. Die Fahrt wird etwas langsamer, wir folgen einem weissen Lieferwagen, der uns die Sicht nach vorne verdeckt. Kurz vor der Dorfausfahrt setzen wir zu einem Überholmanöver an. Die Strasse vor uns ist frei und teilt sich an einer Verzweigung – doch Achtung: Wer erkennt die Gefahr?
Wie aus dem Nichts fährt uns plötzlich ein Roller vor die Nase und biegt in die Verzweigung ein. Er war die ganze Zeit da, vor dem Lieferwagen. Wir haben ihn nur nicht gesehen. Das Fazit nach dieser Videosequenz ist klar: vor Verzweigungen nicht überholen.
Gefahrenwahrnehmung trainieren
Voraussehen, was man nicht sofort sehen kann, Gefahren erkennen, richtig bewerten und angemessen darauf reagieren: Mit dem neuen VKU-Quiz der BFU lässt sich das sicher üben – sicher am Bildschirm und nicht direkt im Strassenverkehr.
Dafür hat die BFU zehn Verkehrsumgebungen virtuell nachgebaut und animiert, bei denen Neulenkende am häufigsten und schwerwiegendsten verunfallen. Das Resultat ist ein eindrucksvolles Quiz mit insgesamt 33 Text- und Videofragen für den VKU.
Und so funktionierts: Die Kursleitung zeigt die Gefahrenclips auf einem Screen, die Lernenden lösen die Aufgaben dazu individuell am Smartphone. Anschliessend werden die Lösungen der Lernenden anonymisiert angezeigt und dienen als Grundlage für vertiefende Diskussionen. Mit einer verkürzten Version des Quiz kann auch zu Hause geübt werden.
Zusammenarbeit mit Verlag
Um mit dem VKU-Quiz möglichst viele Fahrschülerinnen und Fahrschüler zu erreichen, arbeitet die BFU mit Partnern zusammen. So integriert z. B. die Brunner Medien AG das Quiz direkt in ihre Kursunterlagen für Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer.
Als nationales Kompetenzzentrum hat die BFU den gesetzlichen Auftrag, die Prävention von Freizeitunfällen in der Schweiz zu koordinieren. Dazu kooperiert sie mit Organisationen, Verbänden, Vereinen und Unternehmen aus der ganzen Schweiz. Anbieter, die das innovative VKU-Quiz ebenfalls verwenden möchten, können sich direkt an die BFU wenden.