Ratgeber

Volleyball Keine Verletzungen auf dem Spielfeld

Volleyball gehört in der Schweiz zu den beliebtesten Mannschaftssportarten. Damit auf dem Spielfeld keine Unfälle passieren, hat die BFU die wichtigsten Sicherheitstipps zusammengestellt.

Die 4 wichtigsten Tipps

  • Sich vor jedem Spiel und Training gut aufwärmen
  • Rutschfeste Hallenschuhe mit Stossdämpfung tragen
  • Knieschoner tragen
  • Spieltechnik üben – vor allem Sprünge, Landungen und Schläge

Volleyball: Fitness ist gefragt

Die meisten spielen Volleyball zum ersten Mal in der Schule. Viele sind danach so fasziniert, dass sie auch als Jugendliche, Erwachsene oder im Seniorenalter weiterspielen. Über 44 000 Personen haben in der Schweiz eine Spiellizenz.

Volleyball ist ein Sport ohne direkten Körperkontakt. Fouls und daraus resultierende Verletzungen sind darum im Volleyball selten. Trotzdem verletzen sich  jedes Jahr rund 8500 in der Schweiz wohnhafte Personen bei Unfällen. Die Verletzungen betreffen vor allem das Sprunggelenk, die Hände, die Finger und die Knie.

Verletzungen vorbeugen

Volleyball ist ein anspruchsvoller Sport: Schnelle Antritte und ebenso schnelle Stopps prägen das Spiel. Dazu kommen Sprünge, das Schlagen und Blocken des Balls.

Um das Verletzungsrisiko tief zu halten, sollten Volleyballspielerinnen und -spieler ihre Rumpfmuskulatur durch regelmässige Übungen kräftigen. Ebenso wichtig sind gezielte Stabilisierungsübungen für die Schulter-, Knie-, Hüft- und Fussgelenkmuskulatur. Vor jedem Training und Match gilt: sich gründlich aufwärmen und nur mit der richtigen Ausrüstung auf den Platz. Dazu gehören gute Sportschuhe, die rutschfest sind und über eine Stossdämpfung verfügen.

Hart geschmetterte Bälle machen es im Volleyball manchmal notwendig, dass die Spielerinnen und Spieler dem Ball auf Knien entgegenrutschen, um ihn sauber anzunehmen. Dies kann für die Knie sehr belastend sein – Knieschoner bieten hier einen guten Schutz.

Erhöhtes Unfallrisiko im Volleyball nach einer Verletzung

Was im Sport generell gilt, ist auch im Volleyball gültig: Nach einer Verletzung ist besondere Vorsicht geboten, denn die betroffenen Körperstellen sind besonders anfällig für eine erneute Blessur. Gerade nach einer Sprunggelenkverletzung sollten Spielerinnen und Spieler unbedingt einen Sprunggelenkschutz tragen, z. B. eine Stütze oder einen Tape-Verband.

In der Schule

Ein Ball, ein Netz und zwei Mannschaften – mehr braucht es nicht, um im Sportunterricht Volleyball zu spielen. Schwere Verletzungen sind dabei zwar selten. Trotzdem können Müdigkeit, mangelnde Technik, ungeeignete Schuhe oder Bälle, hohe Sprungbelastungen oder die Überlastung der Schultern zu Unfällen führen. Verstauchungen, Zerrungen, Kapsel- oder Bänderverletzungen können die Folge sein.

Gut vorbereitet

  • Schülerinnen und Schüler darauf hinweisen, dass sie Schuhe mit einer rutschfesten Sohle und einer Vorderfussdämpfung sowie wenn möglich Knieschoner tragen sollen
  • Mit der Klasse ein Warm-Up durchführen – dabei besonders auf die Finger achten
  • Sicherstellen, dass alle Uhren und Schmuck abgelegt haben
  • Brillenträgerinnen und -träger darauf hinweisen, Kontaktlinsen oder eine Sportbrille zu tragen
  • Netze korrekt auf- und abbauen
  • Vor dem Spiel das Spielfeld räumen: Schmutz, Feuchtigkeitsansammlungen und herumliegende Bälle entfernen
  • Spielregeln vermitteln und konsequent einfordern – am besten jegliche Netzberührung als Fehler ahnden
  • Korrekte Volleyballtechnik trainieren (z. B. Angriffsschlag oder die Landung nach einem Sprung)
  • Volleyball dem Niveau der Schulklasse anpassen: auf ein Badminton-Netz ausweichen oder ein Spiel drei gegen drei (Minivolleyball)
  • Volleyball mit Balanciertraining auf einer weichen Unterlage oder einem Wackelbrett vorbereiten – das senkt das Risiko von Bänderverletzungen
  • Übungen für den Rumpf und die Stabilisierung der hinteren Schultermuskulatur durchführen, z. B. mit einem Theraband

Kantonale Richtlinien und Weisungen

Beachten Sie die kantonalen Bestimmungen und Weisungen zur Umsetzung der Lehrpläne.

Für J+S-Leiterinnen und -Leiter

Wer sich an die Grundsätze von J+S und der BFU hält, leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Unfallprävention, sondern kann auch das Risiko einer strafrechtlichen Verurteilung oder von zivilrechtlichen Haftungsansprüchen in engen Grenzen halten.

«Ready to play – Power to win» für den geleiteten Sport

Bei «Power to win» handelt es sich um sportartenübergreifende Trainingsformen, um Sportlerinnen und Sportler kräftiger, schneller, robuster und beweglicher zu machen. Dadurch sinkt das Verletzungsrisiko. Bei «Power to win» gibt es drei Stufen von Übungen, die sich einfach in das reguläre Training einbauen lassen. Die Übungen eignen sich sowohl für den Sportunterricht in Schulen als auch für den Vereinssport. J+S und das Bundesamt für Sport BASPO haben «Power to win» initiiert, die BFU hat die Entwicklung fachlich und finanziell unterstützt. 

Gerichtsentscheide

Gewinnen ja, aber nicht um jeden Preis: Auch beim Volleyballspielen bewegen Sie sich nicht im rechtsfreien Raum.

Ihr BFU-Kontakt

Evangelos  Marcoyannakis

Evangelos Marcoyannakis

Berater Sport und Bewegung
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