Ratgeber

Achtung Vortritt Verkehrsunfälle verhindern

Vortrittsmissachtung ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle in der Schweiz. Das Problem sind aber nicht die Vortrittsregeln – die kennen alle. Vielmehr spielen Unaufmerksamkeit, Ablenkung und schlechte Sichtbarkeit eine wichtige Rolle. Alle Verkehrsteilnehmenden können helfen, Unfälle zu verhindern.

Die 5 wichtigsten Tipps

  • Bei Rotlicht und Stoppsignal immer anhalten
  • In Vortrittssituationen – kein Vortritt, Rechtsvortritt, Kreisel – Tempo verlangsamen und Verkehr gut beobachten
  • Beim Linksabbiegen dem Gegenverkehr den Vortritt lassen
  • Sich gut sichtbar machen – auch am Tag
  • Wer Vortritt hat: mit Fehlern der anderen rechnen – im Notfall auf Vortritt verzichten

Vortrittsmissachtung als Unfallursache

Fast jeder vierte schwere Unfall im Schweizer Strassenverkehr ist auf Vortrittsmissachtung zurückzuführen. Pro Jahr gibt es so rund 940 Schwerverletzte. 38 Menschen sterben.

Auf Töff, Velo und E-Bike: Mit Fehlern von anderen rechnen und sich sichtbar machen

Motorradfahrerinnen, Velofahrer und E-Bikerinnen haben ein besonders hohes Unfallrisiko. Aufgrund ihrer schmalen Silhouette werden sie leicht übersehen – auch in Situationen, in denen sie eigentlich Vortritt haben. Und da sie keine Knautschzone haben, enden Unfälle oft mit schweren Verletzungen.

Umso wichtiger ist es, vorausschauend und defensiv zu fahren. Wer auf dem Motorrad, Velo oder E-Bike unterwegs ist, muss jederzeit mit Fehlern anderer rechnen. Und im Notfall auf den eigenen Vortritt verzichten. Vorsicht ist besser als Blaulicht.

Wer sich zudem gut sichtbar macht, reduziert das Risiko, übersehen zu werden. Das heisst: Immer mit Licht fahren und helle Kleidung sowie fluoreszierende und reflektierende Materialien tragen. Sehr gut sichtbar sind leuchtende Helme, reflektierende Bänder an den Fussgelenken oder eine Leuchtweste – auch am Tag.

Im Auto: Verkehr aufmerksam beobachten und Vorsicht vor toten Winkeln

Um zu verhindern, dass sie einen Unfall aufgrund von Vortrittsmissachtung verursachen, müssen Autofahrerinnen und Autofahrer besonders aufmerksam unterwegs sein. Bewährt hat sich in Vortrittssituationen der Scheibenwischerblick – also die Mehrfachbeobachtung der Verkehrssituation. Wer dann noch die Geschwindigkeit bei Kreuzungen, Einmündungen und Kreiseln reduziert und Abstand hält, hat mehr Zeit, um zu reagieren – und einen noch besseren Überblick.

Wichtig ist auch, sich der eigenen toten Winkel bewusst zu sein. Einerseits decken die Rückspiegel nie ganz alles ab. Andererseits schränken auch die Fahrzeugsäulen das Blickfeld ein – also die Säulen, die das Dach des Autos mit der restlichen Karosserie verbinden.

Zu Fuss und mit Trottinett und Co.: Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit

Genau wie auf dem Töff, Velo oder E-Bike ist Sichtbarkeit für Fussgängerinnen und Fussgänger und alle, die mit Trottinett, Skateboard & Co. unterwegs sind, zentral. Auch hier helfen helle Kleider und fluoreszierende sowie reflektierende Materialien, um nicht übersehen zu werden – auch wenn man Vortritt hat. Wer auf Trottinett, Skateboard & Co. unterwegs ist, macht sich zusätzlich mit Lichtern sichtbar, wenn es dunkel ist.

Mehr Informationen

Schnell und praktisch: Tipps für Ihr Unternehmen

Bei den Präventionsworkshops zur Unfallverhütung vermitteln die BFU-Expertinnen und -Experten direkt bei Ihnen im Unternehmen spannende Hintergrundinformationen und geben praktische Tipps für die Sicherheit.

Rechtsfragen und Gerichtsentscheide

Die Rechtsfrage der BFU fasst die Vortrittsregeln nochmals zusammen; und die Gerichtsentscheide geben Einblick in die Schweizer Rechtsprechung.

Ihr BFU-Kontakt

Christoph Jöhr

Christoph Jöhr

Leiter Verkehrsverhalten

Publikationen

  • Forschung & Statistik

    Vortrittsmissachtungen innerorts

    Faktenblatt A4 | 18 Seiten | 2.073
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