Tempo 30 bedeutet Sicherheitsgewinn
60 % aller schweren Verkehrsunfälle passieren in der Schweiz innerorts. Aus der Unfallforschung ist bekannt: je höher das Tempo, desto höher das Unfallrisiko und desto gravierender die Unfallfolgen. Tempo 30 bietet ein enormes Sicherheitspotenzial – und zwar für alle Verkehrsteilnehmenden.
- Es gibt weniger Unfälle – und falls doch etwas passiert, sind die Unfallfolgen meistens weniger schwer.
- Für Kinder ist der Schulweg sicherer.
- Gerade zu Fuss ist das Überqueren von verkehrsberuhigten Strassen einfacher.
- Der Verkehr fliesst gleichmässiger.
- Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker verlieren kaum Zeit, da Tempo 30 innerorts keinen nennenswerten Einfluss auf den Verkehrsfluss hat.
Verhalten in Tempo-30-Zonen
In Quartieren:
- Autos, Motorräder und Velos haben gegenüber Fussgängerinnen und Fussgängern Vortritt. Vorsichtig müssen die Fahrzeuglenkenden trotzdem sein: Sie müssen damit rechnen, dass noch jemand schnell zu Fuss über die Strasse eilt.
- In Tempo-30-Zonen gibt es in der Regel keine Fussgängerstreifen. Fussgängerinnen und Fussgänger dürfen deshalb die Strasse überall queren – am besten an möglichst übersichtlichen Stellen. Wo Fussgängerstreifen vorhanden sind, müssen diese benützt werden.
- An Kreuzungen gilt Rechtsvortritt.
Auf Hauptstrassen und verkehrsorientierten Nebenstrassen mit Tempo 30 gelten andere Regeln:
- Bei Kreuzungen oder einmündenden Strassen gilt kein Rechtsvortritt. Die verkehrsorientierte Strasse bleibt vortrittsberechtigt.
- Fussgängerinnen und Fussgänger benützen die bestehenden Fussgängerstreifen.
Leben retten dank Tempo 30
Das grosse Rettungspotenzial von Tempo 30 ist in der Schweiz noch lange nicht ausgeschöpft. Statistische Analysen der BFU zeigen, dass sich damit mindestens ein Drittel der schweren Unfälle verhindern liesse – ohne dass dabei der Verkehrsfluss nennenswert beeinflusst wird. Die BFU setzt sich deshalb für eine sicherheitsorientierte Einführung von Tempo 30 innerorts ein.
Andere Länder in Europa machen es vor, z. B. Spanien. Dort gilt Tempo 30 auf den meisten städtischen Strassen. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert, Tempo 30 weltweit zur Norm in Städten zu machen. Die BFU hat Fakten und Argumente zusammenstellt, die für einen Paradigmenwechsel in der Schweiz sprechen: